Gemeinschaftsarbeiten
Das Arbeiten an fremden Projekten ist eine besondere Herausforderung: Ich muss mich anderen Themen, Techniken und fremden Stoffen stellen. Das ist sehr kreativ. Und ganz nebenbei lerne ich andere Frauen und ihre jeweilige Herangehensweise kennen. Die fertigen Quilts haben dann so ihren eigenen Charme, denn es ist gar nicht so einfach, die Werke unterschiedlichster Frauen zu einem Ganzen zusammenzubringen. Aber genau das reizt mich an diesen Projekten.
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Swap Ein Swap ist ein organisierter Blocktausch zu einem vorgegebenen Thema. Am besten lässt sich das an Hand eines konkreten Beispiels erklären: Zum Thema Windjammerparade rief Gabi Girndt 2003 zu einem Swap auf, wobei jede Teilnehmerin einen Block 4 mal näht und 3 davon zum Tauschen an Gabi geschickt hat. Ich hatte drei unterschiedliche Entwürfe gemacht, jeden 4 mal genäht und immer 3 pro Entwurf eingeschickt. Zu einem festgelegten Termin tauschte Gabi alle Blöcke untereinander und ich erhielt 9 unterschiedliche Blöcke zurück. Mit meinen 3 eigenen Blöcken zusammen habe ich jetzt 12 unterschiedliche Schiffe, aus denen ich den Wandbehang „Enormer Wind die Segel bläht..." genäht habe. (Der Titel stammt aus Brechts „Seeräuberballade", die mir beim Nähen immer durch den Kopf ging.)
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Round Robin Bei dieser Form der Zusammenarbeit werden angefangene Arbeiten (z.B. ein Mittelblock) auf die Reise geschickt. Dann näht jede Teilnehmerin ein Stück dazu, schreibt ihre Gedanken und Erfahrungen in das beiliegende Tagebuch und schickt alles zur nächsten Näherin. Der Tauschrhythmus beträgt in der Regel 4 Wochen. Also darf ich jeden Monat an einem fremden Stück arbeiten. Auf diese Weise wachsen allmählich die Anfangsblöcke zu großen Patchworkarbeiten heran. Am Schluss erhalten alle Frauen ihre ursprünglichen Pakete zurück. Und das ist immer der spannendste Augenblick: Ich breite das Top vor mir aus und lese dazu die Tagebucheintragungen ... und plötzlich bin ich den anderen Frauen ganz nah!
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